Im Jahr 1829 hat Charles Wheatstone (ein britischer Physiker) eine Tastenanordnung fuer ein kleines Instrument entwickelt (Seemanns-Handorgel oder englisch: Squeeze-box). Basierend auf unserem musikalischen westlichen Terzempfinden wurden die Tasten so angeordnet, dass nebeneinanderliegende Tasten einen Terzabstand bilden. Zudem wurden die Melodie-Tasten auf beide Concertina-Seiten verteilt. Dies hat den Vorteil, dass sich beim Spielen einer Skala nicht nur die Finger wechseln, sondern auch die Hände. Dadurch eignet sich die English Concertina auch als Fiedel-Ersatz. Zum besseren Verstaendnis der Tastenaufteilung sei vermerkt, dass sich die Toene der Noten auf den Notenlinien auf der linken Concertina-Seite befinden, die zwischen den Notenlinien auf der rechten. Im Gegensatz zur diatonischen Anglo Concertina ist die English Concertina chromatisch, das heisst, alle Tonarten sind spielbar.
Das Quantophon oder kurz Q-Phon ist in seiner Art ein voellig neuartiges Musikinstrument.
Was die musikalischen Moeglichkeiten betrifft ist es mit einer Kirchenorgel zu vergleichen. Davon aber abgesehen ist es ein neuer, eigenstaendiger Instrumententyp.
Zu Recht hat im Jahr 1829 Charles Wheatstone seine English Concertina (Handorgel) auf dem Patentamt eintragen lassen. Sein Verdienst war es, dass ein kleines, handliches Instrument, das heute sogar chromatisch spielbar ist, über weite Teile der Welt diverse Musikerformationen bereichern konnte. Die geniale Tastenanordnung ermoeglicht eine so grosse Virtuositaet, dass mit diesem kleinen Instrument sogar Fidler ersetzt werden konnten.
Dass dieses Instrument keine Choere hat, mag zwar als Nachteil bewertet werden, dafuer ist es aber klein und handlich geblieben. Nur nebenbei, es war ein schweizer Ingenieur, naemlich Louis Lachenal, der die Werkzeuge zum Bau der ersten Instrumente entwickelte.
Global gesehen gibt es gluecklicherweise noch viele Musiker, die die English Concertina spielen. Teilweise sind sie in Clubs formiert und sichern somit das Fortbestehen dieses Instruments.
Die Allgemeinheit kennt heute leider kaum dieses interessante Instrument. Am ehesten ist noch seine Form bekannt - im Zusammenhang mit der Heilsarmee oder mit Clowns. Dazu kommt, dass es sich moeglicherweise bei diesen Instrumenten um die diatonische Anglo Concertina handelt. Es koennte aber auch um eine andere Konzertina handeln. Diese wurden ab dem 16. Jahrhundert in vielen Varianten mit unterschiedlichsten Tastenanordnungen hergestellt.
Zu Zeiten von Charles Wheatstone wurde Neues sehr kritisch betrachtet. Die Tradition hatte damals einen viel hoeheren Stellenwert als heute. Wenn heute unter dem Deckmantel der "Modernisierung" alte Kunst zerstoert wird, ist dem sicher kritisch zu begegnen. Neues zu schaffen zerstört aber nichts. Es ist auch nicht eine Absage an alte und traditionelle Werte, wenn es diese als seine Wurzeln und sein Fundament anerkennt.
Der vorliegende Entwurf zielt darauf ab, ein neues Instrument mit eigenem Charakter zu bauen.
Das Quantophon stuetzt sich bezueglich Tastatur auf die chromatische English Concertina ab. Dadurch, dass für dieses neue Instrument dieselbe Tastenanordnung gewaehlt wurde, wird es hoffentlich auch zur Popularitaet der English Concertina beigetragen.
(C) Hans Ulrich Stalder
English Concertina Modelle
Von links nach rechts:
English C. Wheatstone "Baritone" 48 Key
English H.N. Crabb "Treble" 48 Key
English H.N. Crabb "Miniature" 12 Key
English Concertina Tastenanordnung
Linke Seite Rechte Seite
Quantophon Ultra Light Pedalplatten
Das Quantophon Ultra Light wurde per 1.12.2009 fertig gestellt.
Die Chronologische Reihenfolge ist von unten nach oben.